Die Kinderhörgeräte oder auch Hörgeräte für Kinder sollen mehr erfüllen als normale Hörgeräte.
Der Hörgerätemarkt bietet derzeit über 1.200 verschiedene Hörgerätemodelle an. Wenn man jedoch genauer hinschaut, gibt es (wie in der Medizin üblich) nur eine geringe Anzahl von echten Kinderhörgeräten. Doch woran soll man unterscheiden können ob ein Hörgerät ein Kinderhörgerät oder ein Erwachsenenhörgerät ist?
Für diese Unterscheidung sollte man sich etwas Zeit nehmen, denn die Grundfunktion, also der Ausgleich eines bestimmten Hörverlustes mittels Verstärkung, ist ja bei allen Hörgeräten vorhanden. Es sind eher die großen Kleinigkeiten die den Unterschied ausmachen.
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SIEG HörTechnic in Herford steht mit Pädakustikern und Hörgeräteakustikmeistern für Sie bereit.
Für die Eltern die nicht viel lesen wollen schreibe ich die Auflistung gerne an den Anfang. Für alle anderen kommen in dem unterene Part die Erklärungen.
- Batteriefachsicherung
- Kinderwinkel
- Große Farbauswahl
- Batterieleuchte
- Signalleuchte
- Pädiatrische Anpassformel
- Robust
- Wasserresistents
- Brillenadapter
- FM Anschlussmöglichkeit (Link zum Beitrag FM)
Fangen wir bei der Batterielade von Kinderhörgeräten an.
Die Batterie bei einem Hörgerät muss ca. einmal in der Woche gewechselt werden, also muss das ohne großen Aufwand möglich sein. Da die Batterien für Hörgeräte jedoch recht klein sind und leicht verloren gehen oder auch verschluckt werden können, sollte das Kind (je nach Entwicklungsalter) nicht an die Batterie gelangen. Zwar ist mir kein Fall bekannt bei dem eine verschluckte Batterie größere Schwierigkeiten bereitet hat, doch ich möchte diesen Fall auch nicht erleben.
Also benötigen wir ein Batteriefach das mit einer einfachen Vorrichtung gegen die Batterieentnahme gesichert werden kann.
In der Regel wird dies mit einem kleinen “Schieber” gelöst, der mithilfe einer Stecknadel, Büroklammer oder Zahnstocher geschlossen und geöffnet werden kann. Nur mithilfe eines kleinen Hilfsmittels ist so die Batterie zu entnehmen und kleine Kinder werden dieses nicht selbständig schaffen. Das benötigte Hilfsmittel ist jedoch so normal und einfach zugänglich, dass die Eltern, Erzieherinnen oder Lehrer in fast jeder Situation die Möglichkeit haben eine neue Batterie einzusetzen.
Aber wann soll die Batterie im Kinderhörgerät gewechselt werden?
Die meisten Hörgeräte haben inzwischen ein Batteriewarnsignal, damit der Träger an den Batteriewechsel erinnert wird. Kinder lernen jedoch schnell dieses Signal zu ignorieren. Hier kommt eine kleine Leuchtdiode zum Einsatz. Solange die Diode leuchtet, reicht die Batteriespannung aus. Ein kurzer Blick auf das Hörgerät und die Eltern wissen Bescheid. Diese Leuchtdiode kann bei manchen Kinderhörgeräten auch als Statuslampe genutzt werden, so dass bei manuellen Änderungen des Hörgerätes eine optische Rückmeldung erfolgt.
Die Ohrmuschel wächst das ganze Leben lang.
Was soll ich zu Kinderwinkeln sagen? Hörgeräte sind Stangenware die erst durch den Akustiker zur Sonderanfertigung werden. Die normale Arbeit des Akustikers bezieht sich auf die Anpassung der Hörgeräteeinstellung und die Anpassung an den Gehörgang. Doch bei Kindern kommt noch hinzu, dass die Ohren deutlich kleiner sind. Viele Firmen bieten jedoch keine kleinen Winkel für kleine Ohren an. Somit fallen schon etliche Hörgeräte rein mechanisch aus der Auswahl heraus. Auch ein durch Wärme änderbarer Kunstofwinkel ist eher eine “Krücke” und sollte nur im Notfall verwendet werden.
Mehr als ein Winkel bei Kinderhörgeräten
Nicht selten kommen eine Hör- und Sehschwäche in einem Paket und der Wunsch nach einer Kombination aus Brille und Hörgerät liegt nahe. Für diese Fälle sind Winkel mit Brillenadaptern zu haben. Das Hörgerät bildet das Bügelende der Brille und ist fest mit der Fassung verbunden. Diese Kombination ist von vielen Eltern gewünscht und bietet oftmals eine gute Lösung für kleine Kinderohren, doch die Reparaturhäufigkeit der Brille und der beiden Hörgeräte summiert sich auf ein zusammenhängendes Ganzes.
Fällt ein Brillenglas aus der Fassung kann das Kind nichts hören…….
Nein ganz so schlimm ist es nicht, aber ein Nachteil ist es schon der Berücksichtigt werden sollte. Eine “Zweitfassung” zur schnellen Hilfe und Erstazbügel für die Brille sollten auf jeden Fall mit eingeplant werden. Das Leihhörgerät steht bei dem Akustiker sowieso bereit.
Kinderhörgeräte – die täglichen Begleiter
Egal ob in der Stadt oder auf dem Land, Kinder toben gerne und das Wetter ist zweitrangig. Wind, Regen, Matsch und so manche unsanften Landungen muss ein Kinderhörgerät überstehen, denn Kinder leben mit und nicht für das Hörgerät. Das Hörgerät gehört für die Kinder wie die Schuhe einfach dazu und es wird der Hörhilfe keine große Beachtung oder Rücksicht geschenkt. Das ist keine Ignoranz oder Mutwille der Kinder, sondern ein Zeichen das Sie sich an den täglichen Begleiter gewöhnt haben, also etwas gutes, normales.
Doch ein Hörgerät bleibt ein Stück Mikroelektronik und sollte für das Verhalten der Kinder optimiert sein. Somit steht die Robustheit und Wasserresistenz in der Wichtigkeit deutlich über dem Design. Denn was nutzt ein schönes, niedliches, kleines, unauffälliges Hörgerät, das oft defekt ist, verloren wird und Aussetzer hat. Ein Hörgerät was regelmäßig defekt ist kann kein treuer Begleiter werden.
Kinderhörgeräte sind in der Regel größer, als die Erwachsenen Hörgeräte – aber auch deutlich robuster und wiederstandsfähiger. Ein sehr sinnvoller Kompromiss. Mit dem Alter des Kindes steigt die Möglichkeit den Kompromissschieber von Robust auf Design zu verändern, doch in den ersten 7 Lebensjahren, sollte man auf die Robustheit setzen.
Hier kommt auch die Farbwahl ins Spiel. Die Hörgeräte müssen den Kindern gefallen.
Darum werden Hörgeräte für Kinder meist nicht in “Stützstrumpfbeige” sondern in knalligen Farben, lustigen Mustern oder mit individuellen Motiven ausgestattet. Frei nach dem Motto “Das Auge hört mit.” soll das Kind sich mit dem Hörgerät anfreunden und auch den Mitmenschen zeigen, das eine Behinderung vorliegt und sie Rücksicht zu nehmen haben.
Einem Rollstuhlfahrer wird schneller geholfen als einem Schwerhörigen. Die Bewegungseinschränkung ist leichter zu erkennen als eine Höreinschränkung. Beides benötigt jedoch ein gewisses maß an Rücksichtnahme der Mitmenschen.
FM – Zubehör – MicroLink – Rodger – Inspiro (Link zum FM Beitrag)
FM ist der Bereich der drahtlosen Übertragungsanlagen in der Hörakustik. Auch wenn FM für Frequenzmodulation steht und die aktuellen Übertragungsanlagen digital arbeiten, hat sich der Begriff FM-Anlage so verbreitet, dass wir auch hier von FM-Anlagen reden. Hörgeräte können mit Empfängern ausgestattet werden die ein Funksignal empfangen das von einem FM-Sender, wie zum Beispiel ein Mikrofon das der Klassenlehrer trägt, gesendet wird. Diese Art der Anlagen können für verschiedenste Szenarien genutzt werden.
FM Anlagen sind für die Hörentwicklung und zum Ausgleich von Nachteilen die ein Kind mit einer Schwerhörigkeit hat gedacht und sind ideale Begleiter in der Entwicklung.
Mehr dazu in einem ausführlichen Beitrag. LINK – Doch die Anschlussmöglichkeit für die Empfänger dürfen auf keinem Fall fehlen.